Die Zachäuskirche

in der Kirchstraße 42, 82054 Sauerlach

ist unsere 2. Kirche und Sitz der zweiten Pfarrstelle

 

Und so kommen Sie hin:

Vom S-Bahnhof Sauerlach (Linie S-3, München-Holzkirchen) zu Fuß in rund 10 Minuten

und von der Autobahn A8 München-Salzburg, Abfahrt 96 Hofoldinger Forst / Sauerlach

oder der Autobahn A95 München-Garmisch, Abfahrt 6 Münsing / Wolfratshausen

über die Durchfahrtsstraßen "Hofoldinger Straße" und "Wolfratshausener Straße" (St 2070) einfach zu erreichen.

Detailansicht Anfahrtsplan zur Segenskirche:

Die Kirche

Entworfen und gestaltet vom Architekten Franz Lichtblau fällt einem schon von Ferne der schlanke und 
weit in den Himmel ragende Kirchturm auf:

Neben allen anderen architektonischen Ideen ist sicher der Innenhof das Aushängeschild dieser kleinen Kirche. 
Steht in ihr doch ein Maulbeerfeigenbaum, der nach vielen Jahrzehnten schon fast zu groß ist.
Denn groß war er nicht, der Zöllner Zachäus, nach dem die Kirche benannt ist.
 

Kirchenraum

Dem Besucher eröffnet sich eine Kirche, die eine gewisse Geborgenheit vermittelt (sie hat nur drei Fenster) und gleichzeitig eine wohltuende Geräumigkeit aufweist. 
Das hohe Kirchendach und die weiß gestrichenen Wände tun das ihre dazu:
 
 
Die Gemeinde sammelt sich an dem Ort, wo die beiden Sakramente, Taufe und Abendmahl, praktiziert werden, und die Predigt, die Auslegung und Erklärung der Heiligen Schrift, gehört wird.
 

Kanzel, Altar und Taufbecken

Die evangelisch-lutherische Theologie wurde hier gleichermaßen in Architektur umgesetzt:
wir sehen an der Stirnseite die sogenannten evangelischen Prinzipalien, die wichtigsten Einrichtungsteile evangelischer Liturgie: 
Kanzel (hier ein Ambo), Altar und Taufstein nebeneinander, in einheitlichem Material, dem einheimischen Nagelfluh.

 In der Mitte der Altar, ausgestattet mit 4 Kerzen und einem Altarkreuz, in Bronze gestaltet von Manfred Bergmeister aus Ebersberg.
Eine wohltuende Ruhe geht aus von Christus, der weit die Arme ausbreitet, und erhabenen Hauptes der versammelten Gemeinde entgegenblickt:
"Ich lebe, und ihr sollt auch leben."

Und wenn das Hl. Abendmahl gefeiert wird, sind rechts und links vom Altarkreuz der Abendmahlskelch und die Schale für die Hostien zu sehen. Mehr nicht.
"Nehmt und esst, dies ist mein Leib. Nehmt und trinkt, dies ist mein Blut."
 
Das Taufbecken ist wie das Kreuz aus Bronze geschmiedet und ruht auf einem Sockel aus Nagelfluh.
Auch hier begründet eine schlichte und klare Form die stille Schönheit des Taufortes, an dem den Täuflingen der Segen Gottes über ihrem Leben zugesagt wird.
Martin Luther: "Wasser allein tut‘s freilich nicht, sondern das Wort, das mit und bei dem Wasser ist.“
Und so ein Wort könnte ja sein: “Der Herr hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen."
 
Die Kanzel auf Altarebene, links im Bild, darf wohl eher als "Pult" oder als "Ambo" bezeichnet werden.
Auch hier äußerste Schlichtheit. 
 

Orgelempore mit Zachäusfries

Eine Besonderheit ist ein Sgraffito, das sich über die gesamte Breite der Emporenbrüstung erstreckt. 
Es stammt von Hugo Distler und erzählt in Auszügen die Geschichte von der Begegnung Jesu mit dem Zöllner Zachäus.

(links:) Jesus heilt den Blinden. - Mit Jesus wird das verheißene Reich Gottes sichtbar. (mitte:) "Zachäus, schnell! Komm herunter!   Ich muss heute in deinem Hause Rast machen." (rechts:) Die Mahlgemeinschaft ist Zeichen dafür, dass jeder eingeladen und aufgenommen ist von Gott.

 

"Ecclesia"-Kreuz

"Ecclesia" (lateinisch. Gemeinde)
Das von Claudia Linz 2003 entworfene, gemalte und in gemeinsamer Aktion von Gemeindegliedern mit gestaltete dreidimensionale Kunstwerk.
 
Auf dem Hintergrund des Kreuzes zeigt es die Zuwendung „des Göttlichen“ in seiner klaren Helligkeit zu den vielfältigen Menschen, die sich ihrerseits ihm zuwenden, ihm entgegengehen.
 
Somit ist es ein Bild, das für die drei kirchlichen Hauptfeste gleichermaßen spricht:
für Weihnachten, Ostern und Pfingsten,

aber auch Ausdruck sein kann für jeden einzelnen Menschen, der sich Gott im Glauben zuwendet.

 "Zachäus": hebräisch Zakkai „der Gerechte“. Zachäus und der Maulbeerbaum

Was im Lukas-Evangelium als eine der Geschichten beschrieben ist, die Jesus Christus ausmachen, wird hier erneut greifbar.

Nicht ohne Grund ist die Sauerlacher Kirche nach diesem gar nicht so heiligen Mann benannt. Auch der, der anderen das Geld aus der Tasche gezogen hatte, durfte zu Gott zurückkehren. Genau zu ihm ist Jesus zum Essen gegangen. Genau zu ihm, der sich noch gar nicht geändert hatte. Nur neugierig auf diesen Jesus war er gewesen und auf den Maulbeerfeigenbaum geklettert, weil ihn die Leute nicht nach vorne gelassen hatten. Nur so hatte er etwas sehen können.

Was mit dieser etwas albernen Selbsterhöhung beginnt, endet mit einer großen Entlastung. Jesus nimmt ihn in die Gemeinschaft wieder auf, obwohl er das seine noch dazu tun muss. Und das überzeugt Zachäus. Und er nimmt wirklich Abstand von seinem diebischen Verhalten.

So ist auch heute, über 2000 Jahre später, der Kirchhof mit dem Zachäus-Erinnerungs-Baum ein Ort, wo Menschen willkommen sind, die sich zunächst vielleicht gar nicht in die Kirche trauen. Der idyllische Hof ist Zeichen, dass jeder zu Gott kommen darf. Und so steht der Baum auch für die Aufgabe der Kirchengemeinde, diese Offenheit weiterhin zu leben.

 

Textquelle: Festschrift "50 Jahre Zachäuskirche" von 2013 (teilweise überarbeitet 2023)

Copyrighthinweis: Bildrechte liegen bei den jeweiligen Fotografen und sind nicht ohne vorherige schriftliche Zustimmung anderweitig verwendbar.